Panagia Ekatontapyliani (Maria mit den hundert Pforten)

In der malerischen Kykladensiedlung von Parikia steht das wichtigste Monument von Paros, die berühmte Kirche Panagia Ekatontapyliani („Maria mit den hundert Pforten“), ein wirkliches Meisterwerk der byzantinischen Kunst mit einer besonderen Geschichte. Schon seit dem 16.Jh. herrscht der Name „Katapoliani“, das die Kirche „κατά την πόλιν“, d.h. bei der antiken Stadt steht, oder „Ekatontapyliani“, was im Zusammenhanf mit der Pracht der Kirche steht, aber auch mit der Sage, dass die Kirche 99 sichtbare Pforten und eine heimliche hat, die sich nur dann öffnen wird, wenn Konstantinopel wieder griechisch wird.

Die Kirche wurde in der ersten Hälfte des 4.Jhs, in der Zeit von Konstantin dem Großen, als Gelübde der Heiligen Helena gegründet, als diese während ihrer Pilgerreise ins Heilige Land auf der Insel Halt machte. Auf dieser Stelle stand schon eine kleine Kirche Mariä Himmelfahrt, wo Heilige Helena betete. Entweder Heilige Helena oder ihr Sohn baute diese imposante Kirche etwa später. Auf dem Gebäude steht die ganze Geschichte der Insel von der Antike bis heute. Sie ist auf den Ruinen eines antiken Tempels gebaut und zum Bau ihrer Wände wurde antikes Baumaterial benutzt. Die Kirche war ursprünglich eine dreischiffige Basilika mit Holzdach. In der Zeit aber von Justinian, im 6.Jh. wurde sie wieder hergestellt und das Holzdach wurde mit einer Kuppel und Wölbungen ersetzt. Auf dieselbe Weise wurden auch beide andere frühchristliche Gebäude verändert. Im ganzen Komplex wurden nachbyzantinische und spätere Anbaute erledigt, die den Stil der Eroberer und die traditionelle Architektur von Kykladen darstellen. Der letzte Anbau des Monumentes war seine Wiederaufrichtung von dem Architekten Anastasios Orlandos im Zeitraum 1959-1964.

Im Innenraum stehen altertümliche Konstruktionen, das Synthronon mit der Form eines Theaters und der einzige erhaltene frühchristliche Ziborium über der Heiligen Mensa, das sich auf vier Säulen stützt, wie auch die kunstvolle Marmorikonenwand. Einzigartig ist auch das Baptisterium, das auf der Südseite der Kirche erhalten ist, da es das älteste und am besten erhaltene in Griechenland ist. Es hat ein kreuzförmiges Marmortaufbecken. Die kleine Kirche Heiliger Nikolaos, die neben der großen Kirche steht, datiert von dem Anfang des 4.Jhs und ist wahrscheinlich die kleine Kirche von Muttergottes, die Heilige Helena sah. Der Komplex umfasst die Kirche Heilige Theodosia, die Kapelle Heiliger Demetrios, ein Kirchenmuseum und Gästezimmer.

Die Kirche feiert am 15. August.