Kloster Russanu

Auf dem hohen steilen Felsen von Meteora zwischen den Klöstern Barlaam und Agios Nikolaos Anapausas steht das Kloster Russanu, das den Besucher mit der beeindruckenden Aussicht belohnt. Das Katholikon des Klosters ist Christi Verklärung geweiht und sein Name, der in offiziellen Dokumenten schon vom 16.Jh. berichtet ist, steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Namen des ersten Asketen oder des Besitzers der ersten Kirche.

Das heutige Katholikon des Klosters wurde im Jahr 1530 wahrscheinlich auf den Ruinen älteren Anlagen gebaut. Seine Besitzer waren die Geschwister und Mönchpriester aus Ioannina, Ioasaph und Maximos, die sich auf dem Felsen zwischen den Jahren 1527-1529 ansiedelten, wie es in einem schriftlichen Testament des Jahres 1545 erwähnt ist, der sich auf den Bau des Klosters bezieht. Die Geschwister organisierten das Klosterleben und bauten auch Zellen und Hilfsräume.

Der Klosterkomplex ist dreistöckig und der Aufstieg darauf wird heute durch Treppen. Das Katholikon ist eine Kreuzkuppelkirche mit einer Kuppel auf zwei Säulen. Es ist nach dem „Stil von Athos“ mit drei Nischen gebaut, d.h. außer der östlichen halbkreisförmigen Nische des Bemas gibt es noch zwei halbkreisförmige Nischen auf beiden Seiten der Kirche, die „Chor“ heißen, da hier der Kirchensängerchor steht. Auf der Westseite der Kirche befindet sich ein geräumiger Narthex, „Liti“, der üblich in den Klöstern ist. Der Innenraum der Kirche ist mit wunderschönen Fresken dekoriert, die nach der Inschrift über dem Eingang der Hauptkirche auf Kosten des Abtes Arsenios im Jahr 1560 gemacht wurden. Es handelt sich um ein bemerkenswertes Werk der Mitte des 16.Jhs, die zur „Kretischen Schule“ gehört und sich einem wichtigen Heiligenbildmaler der Zeit, Tzortzis oder Zorzis zuschreiben lässt, dem auch die Fresken vom Megalo Meteoro zugeschrieben sind.

Das Kloster hat Nonnen und feiert am 6. Dezember. Besonders aber wird aber der Gedenktag der Heiligen Barbara am 4. Dezember geehrt.