Kloster Prussu (Kloster Panagia Prussiotissa (Muttergottes von Prussa))

Auf einem Felsen mit zauberhafter Aussicht in der schönen und imposanten Lage auf den Rändern der Berge Kaliakouda und Chelidona steht das historische Kloster Panagia Prussiotissa oder Kloster Prussu. Sie ist Mariä Himmelfahrt geweiht und ist eins der wenigen Klöster, die in Evrytania gehalten sind, und eins der wichtigsten Wallfahrtsorte von Roumeli, da die Wunder wirkende Marienikone jedes Jahr viele Gläubige zieht.

Im Zusammenhang mit der Wunder wirkenden Ikone steht auch die Gründung des Klosters. Nach der Tradition versuchte ein junger Adliger während des Ikonoklasmus in der ersten Hälfte des 9.Jhs, in den Jahren des letzten Ikonoklasten Kaisers Theofilos, die Ikone von Prussa nach Griechenland zu bringen. Die Ikone aber verschwand auf eine merkwürdige Weise und nach einigen Jahren wurde sie in einer Höhle von Prusso von den Hirten des Gebietes gefunden. Auf dieser Stelle ist heute die Ikone in einer Kapelle verwahrt. Der Adlige versuchte mehrmals die Ikone zurückzunehmen. Nach einer Ermunterung einer Himmelsstimme siedelte er bei der Ikone an, entsagte er das Weltliche und wurde Mönch mit dem Namen Dionysios.  Mit seinem Diener, der auch Mönch mit dem Namen Timotheos wurde, organisierte er die Klostergesellschaft in Prusso.

Das Kloster schaffte für viele Jahrhunderte, hatte eine wichtige Stelle im geistlichen Leben des Gebiets. Während der ersten Jahrzehnte des 19.Jhs war hier die berühmte „Schule der griechischen Bildung“ von Roumeli. Während des griechischen Widerstands von 1821 spielte es eine wesentliche Rolle als Zuflucht- und Stützpunkt der Kämpfer des Gebiets und war mit Georgios Karaiskakis stark verbunden. Während der italienischen und deutschen Herrschaft war es auch Zuflucht der Widerstandskämpfer. Im Jahr 1944 wurde es von den deutschen Truppen in Brand gesetzt.

Im Komplex herrscht das Katholikon, das im Jahr 1754 gebaut wurde und eine Kreuzkuppelkirche ist. Der Innenraum ist mit Fresken dekoriert, die aus dem Jahr 1785 stammen und Werk der Heiligenbildmaler Georgios Anagnostou und Georgios Georgiou aus Evrytania ist. Die geschnitzte Ikonenwand ist Werk des Jahres 1810.

Westlich des Katholikons steht die Höhle-Kapelle, wo die Ikone gefunden worden ist und heute verwahrt wird. Die Ikone ist mit Silberkleidung bedeckt, die Spende von Georgios Karaiskakis ist. Die Kapelle wurde mit Fresken in zwei Phasen, im 13.-14.Jh. und im 16.Jh. dekoriert. Im Komplex befinden sich auch Gästezimmer für die Besucher und ein Museum mit kostbaren Gegenständen, Ikonen, Kodexen, Bücher und einem Teil der Bewaffnung von Karaiskakis.

Das Kloster hat Mönche und feiert am 23. August.