Heilige Klöster
Neben der Mauer in Kato Poli von Mystras steht das älteste und größte Kloster des Hügels, das Kloster Vrontochios. Der Name bezieht sich auf die „Chrysobullen“ (eine mit einer Goldbulle versehene Form der byzantinischen Kaiserurkunde, die zur Verleihung von Privilegien verwendet wurde), die an den Fresken der Kapelle des Katholikons dargestellt sind, und steht wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit dem Namen des Gebiets, dessen Besitzer vielleicht Vrontochios hieß.
Das Kloster würde am Ende des 13.Jhs gegründet. Es gehörte dem Patriarchen von Konstantinopel, es verfügte über großes Vermögen und viele Privilegien und war Zentrum des geistlichen Lebens von Mystras. Das Kloster hatte eine der reichsten und wichtigsten Bibliotheken und hier lehrten viele wichtige Persönlichkeiten, wie Plethon.
Im Klosterkomplex befinden sich zwei von den schönsten Kirchen von Mystras, die imposanten Kirchen Agii Theodori (Heilige Theodoren) und Panagia Odigitria (Maria die Führerin), die auch als „Afentiko“ („Herr“) bekannt ist.
Die Kirche Agii Theodori (Heilige Theodoren) wurde in der Periode 1290-1295 gebaut und ist die zweite älteste Kirche des Hügels nach der Kathedrale. Sie war das erste Katholikon des Klosters und nach einer Inschrift waren deren Besitzer Daniil, Abt des Klosters bis das Jahr 1290, und Pachomios, Mönch und späterer Abt des Klosters.
Die Kirche Maria die Führerin wurde zwischen den Jahren 1310-1320 von Pachomios vollendet und wurde das neue Katholikon des Klosters, während die damalige Kirche Heilige Theodoren als Friedhofskapelle benutzt wurde. Die erste schriftliche Quelle über die Kirche Maria die Führerin war ein Kodex, den der Metropolit von Lakedämon Nikephoros Moschopoulos dem Kloster in den Jahren 1311-1312 weihte. Der Name „Afentiko“ („Herr“) wurde wahrscheinlich am Ende des 19.Jhs festgelegt.
Die Kirche Heilige Theodoren ist eine vereinfachte komplexe achteckige Kreuzkuppelkirche. Ihr Merkmal ist, dass ihre große Kuppel sich auf acht Bögen stützt, die an dem Grundriss ein Achteck bilden. Die Kirche unterscheidet sich von den älteren Beispielen dieses Stils, da die zwei westlichen Stützen Säulen sind, die heute nach den Renovierungsarbeiten mit gebauten eckigen Säulen ersetzt sind. Westlich wurden im 14.Jh. der Narthex und zwei Kapellen in Form von Türmer hinzugefügt. Am Ende des 19.Jhs war die Kirche in verwüstetem Zustand und 1930 wurde der oberste Teil der Kuppel wieder hergestellt Der Innenraum der Kirche ist mit Fresken dekoriert, die teilweise erhalten sind und am Ende des 13.Jhs datieren.
In der Kirche „Afentiko“ wurde zum ersten Mal die vollendete Form des sogenannten „vermischten Stils“ oder anders des „Stils von Mystras“ angewendet, der später zum Vorbild für Pantanassa und den Bau der Kirche Heiliger Demetrios wurde. Es handelt sich um einen zweistöckigen Stil, der die Anordnung der dreischiffigen Basilika im Erdgeschoss und der Kreuzkuppelkirche mit fünf Kuppeln im ersten Stock verbindet. Zweistöckig ist auch der Narthex im Westen der Kirche, in dessen Mitte noch eine Kuppel steht. Im Stock ist ein Gang gebildet, der entlang der Lange der Seitenschiffe und des Narthex erweitert ist. Dieser Architekturstil wurde auf eine Weise von der Kaiseretikette von Konstantinopel festgelegt, die in Mystra nach der Gründung des Despotats im Jahr 1349 herrschte. Nach dieser Etikette mussten der Despot und die Adligen den Gottesdienst von den „Hyperoa“ (von den Rängen) zuschauen.
Die Kirche hatte ursprünglich zwei Türmer-Kapellen, die auf der Nord- bzw. der Südseite des Narthex waren und mit Arkaden umgeben waren. In der zweiten Hälfte des 14.Jhs wurden die nordöstliche und die südöstliche Kapelle hinzugefügt und wurde mit Wand die südliche Arkade gebaut. In der nordwestlichen Kapelle des Narthex befinden sich die Gräber des Besitzers Pachomios und des Despoten Theodor I. Paläologos, der im Jahr 1407 starb. An der südwestlichen Ecke der Kirche steht ein vierstöckiger Glockenturm. Während der Türkenherrschaft wurde die Kirche in Moschee umgewandelt und später blieb sie verwüstet. Im Innenraum stehen teilweise Fresken aus dem Anfang des 14.Jhs. Sie bilden Szenen aus den Evangelien und Figuren aus dem Alten und Neuen Testament ab, die die hohe Fähigkeitsebene ihrer Schöpfer bezeugen. Die Weihung der Kirche dem Namen von Maria der Führerin, die Architektur, die Wände, die Anordnung der Außenflächen und die ausgezeichnete Qualität der inneren Dekoration verbinden die Kirche mit der Kunsttradition von Konstantinopel.
Informationen
Mehr
Datierung:
Ende des 13.Jh.
Periode:
Byzantinische Periode
Erzbistum:
Monemvasia und Sparta
Schutzträger:
Ephorie für Altertümer von Lakonien
Adresse:
Kato Poli