Kirche Agii Anargyri (Heilige Uneigennützige)

Bei dem Wohngebiet Apozari auf dem steilen Berghang der Nordseite von Kastoria steht die imposante Kirche Agii Anargyri (Heilige Uneigennützige), eine der größten und ältesten byzantinischen Kirchen der Stadt, die sich durch ihre einzigartige Dekoration auszeichnet.

Die Kirche wurde wahrscheinlich am Anfang des 11.Jhs gebaut, wann also Kastoria noch unter der bulgarischen Herrschaft war. Informationen über die Geschichte der Kirche bieten die Inschriften, die auf die Besitzer und die Gründungszeit der Kirche aufgreifen. Danach renovierten Theodoros Limniotis und seine Ehefrau Anna Radini die Kirche, die im Lauf der Jahre stark beschädigt worden war. Sie weihten die Kirche Heiligen Uneigennützigen zur körperlichen und psychischen Gesundheit, zu ihrer Rettung und zu der Rettung ihres Kindes. Sie finanzierten auch die neuen Fresken der Kirche.

Die Kirche ist eine dreischiffige mit Wölbung bedachte Basilika mit Narthex auf der Westseite. Die Schiffe sind durch Wände mit bogigen Öffnungen geteilt. Das Mittelschiff ist sehr erhöht, hat Fenster und bildet eine Luke, wie alle mittelbyzantinischen Basiliken in Kastoria. Kennzeichnend für die Kirchen der Stadt sind auch die Wände der Kirche: sie bestehen aus unbearbeiteten oder ein wenig gehauenen Steinen, die mit Mörtel umgeben sind und mit Ziegeln horizontal oder vertikal eingerahmt sind. Die Steine wechseln sich mit Synthesen von Ziegeln ab, welche dekorative Buchstaben oder geometrische Figuren bilden.

Die Kirche ist die einzige in Kastoria, die im Innenraum Marmorskulpturen und eine beeindruckende Marmorikonenwand hat, von der heute nur einige Teile erhalten sind. Die Kirche war voll von Fresken aus zwei Phasen. Die ältesten datieren vom Anfang des 11.Jhs und sind teilweise im Narthex erhalten, wo sich die Figuren Heiligen Vasileios, Heiligen Nikolaos, Heiligen Konstantinos und Heiliger Helena, wie auch des „gestorbenen“ Konstantinos auszeichnen. Die Fresken der zweiten Periode datieren zwischen den Jahren 1170-1180. Zu diesen Fresken gehört auch die Darstellung des Besitzers Theodoros Limniotis mit seiner Frau Anna Radini und ihrem Sohn Johannes. In der Mitte steht Muttergottes. Derselben Periode sind auch die wenigen Fresken, die an der Fassade der Kirche stehen.