Kirche Agios Georgios (Heiliger Georg)

Im Dorf Omorfokklisia etwa 20km südwestlich von der Stadt-Kastoria steht die Kirche Agios Georgios (Heiliger Georg), eins der bekanntesten und schönsten byzantinischen Monumente von Mazedonien. Aus dieser schönen Kirche stammt auch der Name des Dorfes (Omorfokklisia = schöne Kirche), das früher „Kallista“ oder „Gallista“ (griechisch: „καλλίστη“ = die hübscheste) hieß, was zum ersten Mal in einem Kodex der Metropole von Kastoria im Jahr 1684 erwähnt wurde.

Die Kirche wurde im 11.Jh. gebaut, wie es von dem Architekturstil erwiesen ist. 1306/7 oder 1316/7 wurde das Gebäude repariert und wurde der Narthex mit Fresken dekoriert. Auf diese Arbeiten greift wahrscheinlich die Inschrift an der Westwand des Narthex auf, an der die Namen der Geschwister Andronikos, Nikephoros und Johannes der Familie Netzades erwähnt sind, die wahrscheinlich auch Besitzer des Klosters Tsouka im Dorf Agia Anna waren. An derselben Inschrift ist es auch geschrieben, dass die Kirche im Jahr 1286/7 gebaut wurde, und sind die Königen Andronikos II. Paläologos (1282-1328), sein Sohn Michail IX. Paläologos (1320) und ihre Ehefrauen, Irene Momferatiki (1285-1317) bzw. Maria von Armenia erwähnt. Die Untersuchung zeigte trotzdem, dass das Jahr 1286/7 der Wirklichkeit nicht entspricht, denn die Inschrift wurde wieder gemalt und die Zahlen des Jahres sind verändert. Es ist außerdem bekannt, dass Michail im Jahr 1294 zum Mitregent gekrönt wurde und er sich mit Maria im Jahr 1295 verheiratete.

Ursprünglich war die Kirche eine Kreuzkuppelkirche, deren Kuppel sich auf zwei Säulen stützte. Östlich stand ein dreiseitiger Bogen und westlich befanden sich ein Narthex und ein Glockenturm. Im 13.Jh. wurden wahrscheinlich der Außennarthex und Anbaute auf der Nord- und Südseite Anbaute hinzugefügt, die östlich zu Kapellen führen und am Anfang vielleicht wie eine geöffnete Arkade waren. Der größte Teil der Kirche ist nach dem mit Ziegeln eingeschlossenen System gebaut und hat eine reiche Keramikdekoration.

Im Innenraum ist die Kirche mit Fresken aus verschiedenen Phasen dekoriert. Die Fresken der ersten Kirche, des Narthex und des Glockenturmstocks datieren vom Ende des 13.Jh. Die Fresken des Außennarthex datieren vom Anfang des 14.Jhs und die äußeren Fresken datieren vom Zeitraum 1365-1385. Besonders interessant ist die einzigartige geschnitzte und Wunder wirkende Ikone des Heiligen Georgios mit ihrer beeindruckende Höhe, d.h. 3 Meter. Ihre Herkunft steht im Zusammenhang mit verschiedenen Sagen. Kennzeichnend ist, dass die Gläubige an die Ikone Münze stellen und wenn diese daran stehen, glauben die Menschen, dass ihre Wünsche verwirklicht werden.

Die Kirche feiert am Tag des Heiligen Georgios, am 23. April oder am Montag nach orthodoxem Ostern (wenn der Feiertag Heiligen Georgios in der Woche vor dem orthodoxen Ostersonntag fällt, dann verschiebt sich der Gedenktag am Ostermontag).