Kirche Agios Stefanos (Heiliger Stefanos)

Auf dem Hügel zwischen beiden traditionellen Wohngebieten von Kastoria mit den Herrenhäusern, bzw. Apozari und Ntoltso, herrscht eins der ältesten Kirchenmonumente von Balkan, die byzantinische Kirche Agios Stefanos (Heiliger Stefanos).

Es handelt sich um eine kleine, dreischiffige, mit Wölbung bedachte Basilika, die um die Mitte des 9.Jhs wahrscheinlich gebaut wurde. Ihre Schiffe sind mit viereckigen Säulen verteilt und mit halbzylindrischen Bögen bedacht. Das Mittelschiff  ist besonders erhöht und hat Fenster wie eine Luke, was für die mittelbyzantinischen Basiliken von Kastoria kennzeichnend ist. Auf der Ostseite ist an der Nische ein unvollkommenes Synthronon (Sitze für die Bischöfe) - das einzige im Kastoria - mit dem Thron des Bischofs erhalten.  Westlich steht ein zweistöckiger Narthex mit Treppe, die zum zweiten Stock führt, wo ein Gynäkonitis (Raum für die Frauen) ist. In dem Gynäkonitis besteht die kleine Kapelle Heilige Anna, die sogenannte „Askitario“ („Einsiedelei“), was sich auch nur in dieser Kirche von Kastoria befindet. Die Arkade auf der Nord- und der Westseite des Gebäudes sind Anbaute des 20.Jhs.

Der Bau der Wände ist für die Kirchen von Kastoria kennzeichnend: sie bestehen aus unbearbeiteten oder ein wenig gehauenen Steinen, die mit Mörtel umgeben sind und mit Ziegeln horizontal oder vertikal eingerahmt sind. Die Steine wechseln sich mit Synthesen von Ziegeln ab, welche dekorative Buchstaben oder geometrische Figuren bilden.

Die Kirche ist mit Fresken dekoriert, die aus drei verschiedenen Phasen stammen. Die erste datiert vom Ende des 9.Jhs - Anfang des 10.Jhs und betrifft die Fresken des Erdgeschosses, des Narthex und einiger Stellen des Gynäkonitis. Ausgezeichnet sind die Szenen des Jüngsten Gerichts am Narthex. Von der zweiten Phase sind hauptsächlich die Fresken an der hohen Luke erhalten, die nach ihrem Stil dem Ende des 12.Jhs - Anfang des 13.Jhs datieren können. Der dritten Phase gehören die zahlreichen Gedenkfresken-Abbildungen, die ein besonderes Kennzeichnen der Kirche sind. Ausgezeichnet ist im Narthex das Porträt des Priesters Theodoros Limniotis, der Heiligem Stefanos ein Kopie-Modell der Kirche bietet. Diese Abbildungen können vom Ende des 13.Jhs - Anfang des 14.Jhs datieren.

Die Kirche feiert am 27. Dezember.