Kirche Panagia Kastriotissa („Maria der Festung“)(Kumpelidiki)

In der Zitadelle der byzantinischen Festung von Kastoria steht eins der bekanntesten und wichtigsten Monumente von Mazedonien, die Kirche Panagia Kastriotissa oder Kumpelidiki, die Emblem und Schmuck der Stadt ist. Der Name Kastriotissa stammt aus der byzantinischen Zeit, da die Kirche, nach der Inschrift an der Kuppelbasis, bei der Mauer der Festung stand. Die Kirche ist jedoch als „Kumpelidiki“ mehr bekannt. Dieser Name herrschte während der Türkenherrschaft (1838-1912) und stammt aus dem türkischen Wort „kubbe“, d.h. „Kuppel“, denn nur diese Kirche in Kastoria eine Kuppel hatte.

Die Kirche datiert wahrscheinlich von der Mitte des 9.Jhs. Es gibt jedoch noch andere Theorien über ihre Gründungszeit, andere stellen die Gründung der Kirche in der Mitte des 10.Jhs und andere in der ersten Hälfte des 11.Jhs. Während des griechisch-italienischen Krieges (1940-1941) wurde ein großer Teil der Kuppel durch Bombardierung zerstört. 1949 wurde das Monument wieder gebaut und bekam seine erste Form.

Die Kirche ist die einzige viereckige Kreuzkuppelkirche mit drei Nischen in Kastoria. Das bedeutet, ihr Grundriss ist viereckig und die drei Seiten der Kirche, die West-, die Süd- und die Nordseite kommen zu Nischen. Das Viereck ist mit einer kreisförmigen Kuppel bedacht, die unverhältnismäßig höher ist, als das übrige Gebäude. Am Westen besteht ein länglicher Narthex und ein großer Außennarthex, der im 15.Jh. hinzugefügt wurde. Besonders interessant sind die Außenflächen der Kirche, die kennzeichnend für die byzantinische Architektur von Kastoria sind. Die Wände sind mit unbearbeiteten oder ein wenig gehauenen Steinen gebaut, die von Ziegeln horizontal oder vertikal umgeben sind.  Zwischen den Steinen fügen sich Ziegeln, die dekorative Buchstaben oder geometrische Figuren und eigenartige gezackte Bänder bilden. Die Synthese wird mit bunten viereckigen, dreieckigen oder rhombischen  Ziegeltafeln ergänzt.

Der Innenraum der Kirche und die westliche Außenseite sind voll von bemerkenswerten Fresken, die aber von der Feuchtigkeit beschädigt sind. Im Innenraum sind Szenen aus Christi Leben und Heilige erhalten. Am Narthex sind Szenen aus Mariä Leben dargestellt. Besonders interessant ist die Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit am Bogen des Narthex, die eins der ältesten byzantinischen Beispiele von der Abbildung der Dreifaltigkeit in Menschengestalt ist. Der Vater-Gott wird übergroß auf einem Bogen mit seinem Sohn Jesus Christus vor seiner Brust und der Taube des Heiligen Geistes in der Hand dargestellt. Diese Fresken datieren von der Mitte des 13.Jhs, während die Fresken des Außennarthex datieren von dem 17.Jh. Die Fresken der westlichen Außenwand der Kirche sind später und nach der entsprechenden Inschrift wurden sie auf Kosten eines Mannes mit dem Namen Andronikos im Jahr 1496 gemacht.