In der Nähe der Akropolis-Mauer in Ano Poli befindet sich das stauropegische Kloster Vlatades. Die stauropegischen Klöster hängen direkt von dem Ökumenischen Patriarchat und tragen diesen Namen, weil nach der Tradition zuerst ein Kreuz im Raum während der Klosterfundamentierung aufgerichtet wurde.
Heute bietet die Stelle des Klosters dem Besucher ein wunderbares Panorama. In seiner Gründungszeit aber war diese Stelle strategisch, denn man konnte das allgemeine Gebiet und das Meer beobachten.
Das Kloster ist der Verklärung des Herrn geweiht, ursprünglich war es Pantokrator (Weltenherrscher) geweiht. Nach einer Marmorinschrift wurde es von den Geschwistern Dorotheos und Markus Vlatis gegründet. Der erste war Schüler Heiligen Gregorios Palamas, Führer des Palamismus, d.h der Bewegung des Hesychasmus des 14.Jhs, der auch Metropolit Thessalonikis in den Jahren 1371-1379 war.
Von dem ursprünglichen Kloster ist heute nur das Katholikon erhalten, die übrigen Gebäude sind des Jahres 1968 und gehören dem Patriarchischen Forschungsinstitut.
Während der Türkenherrschaft war das Kloster als Çavuş Manastır bekannt. Der Name steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Leiter (Çavuş) der Türkengarde. Diese Garde schützte das Kloster, denn die Mönche halfen dem Sultan Murad II., die Stadt zu erobern, indem sie ihm den Wasserversorgungabbruch vorschlugen. Eine andere Theorie verbindet den Namen des Klosters mit Çavuş Bey, Offizier des Sultans Murad II., der als Verwalter Thessalonikis im Jahr 1431 das benachbarte Schloss des Heptapyrgioneingangs reparierte.
Das Katholikon des Klosters ist eine seltene Kreuzkuppelkirche, bei der die Kuppel nicht auf Säulen, sondern auf den Wänden des Bemas und zwei Pilastern im Westen ruht. Eine Arkade gibt das Katholikon auf drei Seiten um und endet in zwei Kapellen. Während des 19. und 20.Jhs wurden Reparaturarbeiten und Anbauten durchgeführt.
Die Fresken datieren von dem Zeitraum 1360-1380. Zu dieser Datierung führt auch die Darstellung Heiligen Gregorios Palamas, der im Jahr 1359 starb. Es handelt sich um die älteste Darstellung des Heiligen, gleich nach seiner Heiligsprechung. An der Kuppel ist Pantokrator dargestellt, während auf anderen Stellen der Kirche sind Fresken mit Szenen aus dem Dodekaorton (d.h. der zwölf wichtigen Feiertagen der christlichen Religion: Mariä Verkündigung, Christi Geburt, Lichtmess, Taufe, Verklärung, Palmsonntag, Lazarus Auferstehung, Kreuzigung, Christi Auferstehung, Christi Himmelfahrt, Mariä Himmelfahrt und Pfingsten), mit Figuren von Asketen, Mönchen und Militärheiligen, als auch einige Christi Wunder dargestellt.
Die Holzikonenwand ist wahrscheinlich ins 17.Jh datiert. Einzigartige Kostbarkeiten sind in der Sakristei des Klosters verwahrt. Unter anderen Sakrale Geräte, Manuskripte und Ikonen, die von 12. bis 19.Jh datieren.
Informationen
Mehr
Datierung:
Mitte des 14. Jahrhunderts
Periode:
Postbyzantinische Periode
Erzbistum:
Thessoloniki
Schutzträger:
Ephorie für Altertümer von Thessaloniki
Adresse:
Eptapyrgiou 64 54634