Historische Tempel
Die Kathedrale und Wallfahrtskirche „tis tou Theou Sofias“ (zur Heiligen Weisheit) befindet sich im historischen Zentrum von Thessaloniki auf dem gleichnamigen Platz an Zusammenlaufen der Straßen Agia Sofia und Ermou. Die Kirche ist der Heiligen Weisheit und Gottes Logos geweiht. Zusammen mit den Kirchen Agios Demetrios und Panagia Acheiropoietos ist sie eine der wichtigsten frühchristlichen Denkmale Griechenlands und der ganzen Orthodoxie.
Seit dem 8.Jh. bis ihre Umwandlung in Moschee (1523-1524) war diese Kirche die Kathedrale der Stadt und in vielen historischen Texten wird sie als „die Große Kirche“ erwähnt. Während der Frankokratie (Frankenherrschaft) (1204-1224) wurde die Kirche in Kathedrale der Römer umgewandelt, 1224 wurde sie nach der Zurückeroberung der Stadt von den Byzantinern den Christen wieder übergelassen. Etwa 100 Jahre nach der islamischen Eroberung der Stadt (1430) wurde die Kirche in Moschee mit ihrem ersten Name umgewandelt (Aya Sofia Camii). Die Moschee aber wurde durch das große Feuer im Jahr 1890 gebrannt und wurde während der Jahre 1907-1909 wieder aufgebaut. 1913 wurde die Kirche nach der Befreiung der Stadt den Christen wieder gegeben und fand ein Gottesdienst statt.
Die erste Kirche war eine kolossale fünfschiffige Heiligem Markus geweihte Basilika, die am Ende des 4.Jhs auf einem römischen Gebäudekomplex gebaut wurde. Heute sind auf der Südseite der Kirche Ruinen des Baptisteriums erhalten. Die Basilika wurde vielleicht von dem großen Erdbeben im Jahr 618 und dem nachfolgenden Feuer zerstört. Auf deren Stelle wurde die heutige Kirche gebaut.
Architektonisch ist die heutige Kirche eine Übergangskreuzkuppelkirche und ist als Entwicklung der Basilika mit Kuppel betrachtet. Auf dem nordwestlichen Ecke befindet sich ein Schloss, der türkischer Anbau war.
In dem Gebäude sind bemerkenswerte Mosaike im Heiligen Bema und an der Kuppel erhalten, die von drei verschiedenen Zeitperioden datieren und ausgezeichnete Muster der byzantinischen Kunst sind.
Den ersten Jahren des Ikonoklasmus (726-787) gehört die ohne Bilder Dekoration des halbzylindrischen Bogens des Bemas (Kreuz in Kreis, pflanzliche und geometrische Figuren), wie die Inschriften mit den Namen der Kaiserin Irene von Athen und ihres Sohnes Konstantinos VI. bescheinigen, die im Zeitraum 780-788 zusammenherrschten. An diesen Schriften besteht auch der Name des Erzbischofs Theofilos. Die Inschriften sind mit dem Besuch der Kaiser nach Thessaloniki etwa vor dem VII. Ökumenischen Konzil in Nicäa im Jahr 787 verbunden. In diesem Konzil wurde das Ende des Ikonoklasmus entschlossen.
Aus dem Ende des 9.Jhs stammt die grandiose Darstellung Christi Himmelfahrt an der Kuppel. Christus ist im Zentrum eines Kreises dargestellt, welchen fliegenden Engel stützen. Niedriger sind die Apostel dargestellt und zwischen ihnen steht Maria, die zwei Erzengel umgeben, welche auf die Heilige Anwesenheit an der Himmelkuppel zeigen.
Der dritten Phase der Dekoration, d.h. dem-11.-12.Jh. gehört das Mosaik an einem Viertel des Bogens, das Panagia Vrefokratoussa (mit dem Kind auf dem Arm) auf dem Thron darstellt und einen Kreuz aus dem Ikonoklasmus ersetzt.
An den Fenstern des Narthex sind noch Fresken heiligen Mönchen des 11.Jhs teilweise erhalten, zwischen diesen steht auch Heilige Theodora von Thessaloniki.
Die übrige Dekoration der Kirche ist islamisch und ergab sich aus den Eingriffen während der osmanischen Periode.
Informationen
Mehr
Datierung:
8. Jahrhundert
Periode:
Byzantinische Periode
Feiertag:
14. September
Erzbistum:
Thessoloniki
Schutzträger:
Überwachungsdienst für Altertümer von Thessaloniki
Adresse:
Agias Sofias & Ermou 54622