Historische Tempel
Die Kirche Panagia Acheiropoietos befindet sich im Zentrum Thessalonikis auf Agia-Sofia Straße, etwa an dem Zusammenlaufen mit Egnatia Straße. Diese Kirche ist das wichtigste noch erhaltene Muster der frühchristlichen Basiliken in Griechenland.
Aus schriftlichen Quellen ergibt sich, dass die Kirche seit ihrer Gründung, d.h in der Mitte des 5. Jahrhunderts Muttergottes geweiht ist. Der Name Acheiropoietos („nicht von Händen gemacht“) wird zum ersten Mal in einem Dokument des Jahres 1320 bemerkt und ist mit dem Bild verbunden, das sich in der Kirche befindet und Muttergottes die Betende darstellt.
In der Kirche wurde auch Heiliger Demetrios verehrt. Aus diesem Grund hielt die Prozession am Gedenktag des Heiligen während der byzantinischen Jahre unbedingt vor der Kirche.
Gleich nach der islamischen Eroberung Thessalonikis 1430 wandelte der Sultan Murat die Kirche in Moschee um, die mit dem Namen Eski Cami (Alte Moschee) bekannt war. Eine Inschrift an der achten Säule der Nordarkade des Langhauses erinnert an diese Konversion.
1917 wurde das Gebäude als Feldlager für die Menschen, die ihre Häuser aus dem großen Feuer verloren, das den größten Teil der Stadt zerstörte und ihre Gestalt veränderte. 1922 fanden Zuflucht in der Kirche Flüchtlinge aus Kleinasien. Nach einigen Jahren und nach den Abgeltungsarbeiten wurde das Gebäude wieder Kirche.
Die Kirche Acheiropoietos ist auf einem Komplex öffentlicher römischer Badeorte gebaut. Architektonisch ist sie eine dreischiffige Basilika mit Holzdach und Gynäkonitis. Im Westen steht der Narthex, der sich mit dem Mittelschiff durch ein Trivelum in Verbindung steht. Die drei Schiffe der Kirche sind durch Arkaden geteilt. In der Mitte der Südseite ist ein kleines Gebäude hinzugefügt, das ursprünglich als Baptisterium oder Martyrium benutzt wurde. Das Nordschiff endet im Osten in mittelbyzantinische Kapelle Agia Irene (Heilige Irene).
Von der inneren architektonischen Dekoration der Kirche ragen die komplexen korinthischen theodosianeren Kapitelle hervor. Sie sind aus dem berühmten weißen Marmor aus Prokonessos hergestellt und stammen aus Werkstätten Konstantinopels. Ausgezeichnet sind auch zwei Säulen der Trivelums, die aus grünem thessalischem Marmor hergestellt sind.
Besonders interessant sind die Mosaike, die an den inneren Bogenrücken der Arkaden erhalten sind. Geometrische und pflanzliche Figuren, Tiere und christliche Symbolen sind mit ausgezeichneter Technik dargestellt.
Die wenigen Fresken, die das Südschiff dekorieren, datieren von 1. Hälfte des 13.Jhs. und sind in schlechtem Zustand. Die Figuren stellen Militärheiligen dar und sind Teil der Darstellung der Vierzig Märtyrer von Sebaste.
Diese wichtige Kirche und einziges Muster der frühchristlichen Architektonik wurde von dem großen Erdbeben des Jahres 1978 stark beschädigt, sie ist aber jetzt völlig wiederhergestellt.
Informationen
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Datierung:
Mitte des 5. Jahrhunderts
Periode:
Frühchristliche Periode
Erzbistum:
Thessoloniki
Schutzträger:
Ephorie für Altertümer von Thessaloniki