Im Zentrum von Athen befindet sich am Zusammenlaufen der Straßen Mitropoleos und Pentelis die malerische kleine Kirche Agia Dynami, die von dem ehemaligen Gebäude des Ministeriums für nationale Bildung und Religion erstickend umgegeben ist.
Die kleine Kirche wurde zirka im 16. Jh auf den Ruinen des antiken Tempels von Herkules gebaut. Später war sie Klostergut des Klosters von Penteli, während in demselben Gebiet noch eine frühkristliche Basilika stand. Die Kirche hieß früher „tou Mentelioti" oder „tou Rodakiou", aus dem Namen des Gebiets. Der Name „Agia Dynami" greift auf Maria auf und ist der Kirche gegeben, denn die schwangeren Athenerinnen kamen hier, um Kraft zu finden und gesunde Kinder zu gebären. Aus diesem Grund feiert die Kirche am 9. September, am Tag Mariä Geburt.
Nach der Sage wurde im Klostergut etwa vor dem griechischen Aufstand von 1821 Munition für die Türken hergestellt, die meisten aber wurden heimlich den Griechen geleitet. Während des Aufstands wurde die Kirche zerstört und wahrscheinlich gingen damals einige Heilige Gebeinen und Kostbarkeiten verloren, die von den Mönchen verwahrt waren. Die übrigen Gebäude des Klostergutskomplexes wurden vielleicht durch die Anlegung der Metropoleos-Straße in den Jahren nach der griechischen Befreiung abgerissen. Die Kirche wurde im Jahr 1912 wieder aufgebaut. In den 50er Jahren, wann das Bildungsministeriumsgebäude gebaut wurde, beschränkte sich der Raum in der heutigen Form. 1963 wurde auf den Eingang der Glockenturm hinzugefügt.
Die kleine Kirche ist eine einschiffige mit Bögen bedeckte Basilika. Ihre Wände sind mit Freskos dekoriert, mit deren unter anderen Heilige Aikaterini, Heilige Kiriaki, Heilige Philothei, Heiliger Ierotheos, Heiliger Demetrios, als auch das Köpfen von Johannes dem Täufer (Ioannis Prodromos) abgebildet sind. Unter dem Fußboden befindet sich eine 15m tief unterirdische Höhle, die zu einem unterirdischen Durchgang führt.
Kirche von Agia Dynamis (Heilige Kraft) (Mitropoleos Straße)
Im geschäftigen Zentrum der Stadt Athen, an der Stelle des ehemaligen Stadtteils Rodakion und an der Kreuzung der Straßen Mitropoleos und Pentelis, steht seit fünf Jahrhunderten die kleine und bescheidene Kirche Agia Dynamis (Heilige Macht), die der Jungfrau Maria und insbesondere der Geburt der Gottesgebärerin gewidmet ist. Der Überlieferung nach suchten Frauen in der späten Schwangerschaft Zuflucht und baten die Jungfrau Maria, ihnen Kraft während der Wehen zu gewähren.
Wie archäologische Forschungen bezeugen, wurde die Kirche auf den Ruinen eines heidnischen Heiligtums errichtet, das dem Halbgott Herkules, dem stärksten Helden der griechischen Mythologie, gewidmet war. Während der letzten Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten wurde eine ältere dreischiffige Basilika gefunden, die wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert stammt, während die heutige kleine Kirche ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ist.
Die Kirche gehörte zu einer großen Gebietsabhängigkeit („Metochion“) des Heiligen Klosters Penteli mit bedeutender landwirtschaftlicher Produktion und Viehzucht. Tatsächlich blieben viele Väter des Klosters für einige Zeitim Winter, um der Kälte und dem Schnee des Penteli Berges zu entkommen, im Metochion. Als die Ländereien des Klosters enteignet wurden, um den Bau der Mitropoleos-Straße zu ermöglichen, verfiel das Metochion. 1951 wurde die Kirche von einem Gebäude umgeben, geradezu eingebaut, in dem zunächst viele Jahre das Bildungsministerium untergebracht war und das heute ein Luxushotel beherbergt. Nach dem Namen des Bezirks wurde das Metochion Metochion von „Rodakion“ genannt. Es war auch als Jungfrau Maria „Mentelitissa“ oder auch „Menteliotissa“ bekannt, ein Name, der von einer sprachlichen Verfälschung von „Pentelitissa“ abgeleitet wurde.
Die Kirche Agia Dynamis ist eine einschiffige, tonnengewölbte Basilika mit einem Holzdach, für dessen Eindeckung große konkave Dachstreben und röhrenförmige Deckziegel verwendet wurden. Wie man sehen kann, sind viele Bauteile eines antiken Tempels an ihren Wänden verstreut, was bedeutet, dass sie als Strukturelemente bei der Errichtung dieser kleinen Kirche verwendet wurden. An ihrer Ostseite sind drei halbkreisförmige Apsiden zu sehen, wobei die mittlere größer ist und nach außen herausragt, während die anderen beiden Seitenapsiden kleiner sind und in das Innere der Wand eingemeißelt sind. An der Westseite befindet sich das Tür der Kirche, die mit einem Marmorrahmen mit christlichen Symbolen umgeben ist.
Die Fenster der Kirche sind schmal, relativ klein und ähneln Schießscharten. Im Innenraum, an der Nordwand, erkennt man die Wandmalereien der Heiligen Marina, der Heiligen Irene, der Heiligen Paraskevi, des Heiligen Dimitrios und des Heiligen Ierotheos. Wandmalereien sind auch an der Südwand zu finden, wie die der Heiligen Filothei, der Enthauptung Johannes des Täufers, der Heiligen Ekaterini und der Heiligen Kyriaki.
Die Kirche ist untrennbar mit der vorrevolutionären Zeit von 1821 verbunden. Laut Pater Kyrillos Degleris, dem damaligen Abt des Penteli-Klosters, wurde ganz in der Nähe der Kirche, in einem Gebäude des Metochion, Pavlis Alexiou, dem sogenannten 'Mastropavlis ' oder 'Barouxis', tagsüber für Rechnung der Osmanen Munition hergstellt. Diese Munition war für die osmanische Garde bestimmt, die die Verteidigung der Burg der Akropolis übernommen hatte. Doch Mastropavlis arbeitete, ohne dass die Osmanen es wussten, auch nachts mit eifrigem Tempo, um Munition für Rechnung der Griechen herzustellen. Kyra – Manolena, die Frau von Biniaris, nahm die Munition, versteckte sie in den Körben mit schmutzigen Kleidern, die sie angeblich mitgenommen hatte, um sie im Fluss zu waschen, und sie lieferte die Munition in die Hände der griechischen Freiheitskämpfer.
Während der Revolution von 1821 hatten die Väter des Klosters in einem unterirdischen Bereich der Kirche heilige Reliquien von Heiligen, kostbare Gewänder, heilige Gefäße und patriarchalische Siegel sowie osmanische Dekrete in Bezug auf die Vorrechte des Klosters versteckt. Leider ging alles verloren, als die Horden von Omer Vrionis alles zerstörten. Der Schaden, der an der Kirche, aber auch an der gesamten Stadt Athen entstand, war unschätzbar. Die Kirche wurde 1912 restauriert.
Informationen
Mehr
Datierung:
16.Jahrhundert
Periode:
Postbyzantinische Periode
Feiertag:
9 September - Geburt der Muttergottes
Erzbistum:
Erzbistum Athen
Schutzträger:
Ephorie für Altertümer in Athen
Adresse:
Mitropoleos und Pentelis, Syntagma 10557
Zugang:
U-Bahn Haltestelle Syntagma