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Historische Tempel

Coordinates: 37.975054, 23.729961

Kirche Panagia Gorgoepikoos (Kirche Agios Eleftherios (Heiliger Elefterios) oder Mikri Mitropoli)

Im Kern des historischen Zentrums von Athen gleich neben der modernen Kathedrale auf Mitropoleos-Platz steht die schicke kleine Kirche Panagia Gorgoepikoos („Maria, die ihre Hilfe am schnellsten bietet“), die auch als Kirche Agios Elefterios (Heiliger Elefterios) oder Mirki Mitropoli (Kleine Kathedrale) bekannt ist.

Die Kirche ist auf einem antiken Tempel gebaut, der Göttin Ilithyia, Schützerin der Schwangeren geweiht worden war; im Christentum ist Heiliger Elefterios der Schutzheilige der Schwangeren. Die Kirche datiert von dem 12.Jh. und sein Bau ahmt die Architekturelemente des antiken Tempels nach, während für die Wände antikes Baumaterial benutzt worden ist. Diese Eigenschaften verbinden das Monument mit dem Gelehrten und Bewunderer der Antike, dem Metropoliten von Athen Michael Akominatos Choniates (1180-1204), der sich durch seine klassizistische Bildung ausgezeichnet wurde.

Wahrscheinlich war die Kirche ursprünglich Katholikon eines kleines Klosters, das in der Mitte des 17.Jhs Klostergut des Klosters Käsariani wurde. Während der Türkenherrschaft (1456-1833) gehörte das Kloster der Kathedrale von Athen und wurde als Kapelle des Metropoliten gebraucht. 1834 wurde es als Lagerung für Altertümer benutzt und später, im Jahr 1839, wurde seine ursprünglichen Säulen, die durch Brand zerstört worden war, mit gebauten viereckigen Säulen ersetzt. In derselben Zeit wurde auch der Glockenturm der Westseite abgerissen. 1841 wurde die Kirche öffentliche Bibliothek. In den Jahren 1862-1863 wurden viele Anbauten erledigt und leider wurden die inneren postbyzantinischen Fresken entfernt.

Die Kirche ist architektonisch eine halbkomplexe Kreuzkuppelkirche. Östlich hat sie einen Bogen, der von außen dreiseitig ist und westlich steht ein dreiteiliger Narthex.

Die Kuppel ist nach dem „Athener Stil“ gebaut, sie ist achtseitig und hat kleine Marmorsäulen an den Ecken und einbogige Fenster. Sie ist aber nicht nach dem mit Ziegeln eingeschlossenen System gebaut, sondern mit rechtwinkligen Marmoren von gleicher Höhe.

Besonders interessant sind auch die Wände, die sich auf Kaimauer auf drei Seiten, außer der Ostseite, stützen und sind mit nicht dekorierten Marmoren hergestellt. Von der Mitte nach oben sind die Wände mit insgesamt neunzig antiken und byzantinischen Reliefs verkleidet. Die antiken Skulpturen sind durch das Gravieren von Kreuzen christianisiert worden und einige von diesen sind so gestellt, dass sie den Fries antiken Tempels nachahmen. Unter anderen zeichnen sich die Skulpturen über dem Südeingang der Kirche mit Symbolen der Göttin Demeter von Eleusina aus, die vielleicht aus dem Propyläum des Eleusiniums Tempels stammen. Wichtig sind auch die Skulpturen, die einen Fries auf der Westseite bilden und Szenen aus dem antiken Kalender darstellen. Die christlichen Skulpturen mit den Darstellungen von gegenüberstehenden oder gegenseitig niedermetzelten Tiere, die der östlichen Kunst ähneln und wahrscheinlich aus byzantinischen weltlichen Gebäuden stammen.

Die Kirche feiert am 15. Dezember. 

Panagia Gorgoepikoos (Heiliger Eleftherios)

 

Auf dem Mitropoleos-Platz, an der Südseite der orthodoxen Kathedrale von Athen, befindet sich ein Freilichtmuseum für antike Glyptik, die heilige Kirche Panagia Gorgoepikoos oder Agios Eleftherios,  bekannt auch als die Kleine Metropolis von Athen. 

Ursprünglich war die Kirche der Jungfrau Maria geweiht, der Jungfrau Maria Gorgoepiko (oder Gorgopiko im Athener Idiom der damaligen Zeit), die die Gebete der Gläubigen schnell erhört und ihnen zu Hilfe eilt. οVom 18. Jahrhundert bis zur Griechischen Revolution wurde die Kirche zum Patronatshaus des nahegelegenen Metropolitenhauses, daher der Name "Kleine Metropole". 

Auf Vorschlag von Königin Amalia erhielt sie 1861 den Namen "Heiliger Sozon", dank der Rettung der Königin und Ottos vor einem Attentat am Abend des 6. September, dem Tag der feierlichen Vesper des Heiligen Sozon. Im Jahr 1862 wurde die Kirche anlässlich der Vertreibung Ottos und des Endes der bayerischen Herrschaft in Griechenland dem Heiligen Eleftherios geweiht. Nach dem Bau der Metropolitankirche von Athen wurde Agios Eleftherios als Kapelle genutzt. 

      Der Überlieferung zufolge wurde die Kirche auf den Ruinen eines antiken Tempels errichtet, der schwangere Frauen beschützte und der Göttin der Geburt, Eilithia, gewidmet war, so wie der Heilige Eleftherios in der orthodoxen christlichen Tradition als Schutzpatron der Schwangeren gilt.  

Einigen Gelehrten zufolge wird der Bau der Kirche mit Michael Choniatis (1138-1204), einem byzantinischen Gelehrten und Liebhaber der klassischen Bildung, in Verbindung gebracht. Anderen zufolge ist die Kirche entweder älter als Choniatis, d. h. aus dem 11.ου Jahrhundert, oder später und geht auf das Ende des 12.ου Jahrhunderts zurück. Der Mangel an schriftlichen Quellen macht die Datierung sehr schwierig. Unabhängig von der genauen Zeit des Kirchenbaus ist jedoch sicher, dass sein Bauherr antike Baumaterialien verwendete. Er sammelte so viele Bauskulpturen, wie er konnte, und platzierte sie an den vier Seiten der Kirche. 

Architektonisch gehört sie zum Typus der halbkomponierten, viersäuligen eingeschriebenen Kreuzkuppelkirche. Die achteckige Kuppel vom athenischen Typ besteht aus einflügligen Fenstern, Marmorsäulen und ist aus gleichschenkligem, rechteckigem Marmor gebaut. An der Ostseite ist ein dreiseitiger Bogen zu sehen, der sich nach außen hin öffnet. Im Westen befindet sich ein dreiteiliger Narthex, dessen mittlerer Bogenabschnitt höher ist als die Seiten. 

Die Kirche ist nicht mit Ziegeln gebaut, da nirgendwo Ziegel verwendet wurden. Das gesamte Bauwerk ist aus großen Marmorblöcken errichtet, und in den oberen Teilen, von der Höhe der Türen und Fenster an aufwärts, sind etwa neunzig Reliefs zu sehen. Die Reliefs sind kunstvoll eingelegt und bilden einen Fries, der sich um alle Seiten des Gebäudes zieht.    

Die Skulptur des attischen Kalenders wurde in die Westfassade der Kirche integriert. Der Architekt der Kirche platzierte sie über dem Haupteingang in einem schmalen Fries. Aufgrund des begrenzten Platzes wurde das Relief an einigen Stellen zerstört, da es ausgehauen werden musste. Es ist in zwölf Abschnitte unterteilt, so viele wie die Monate des Mondkalenders. Zu Beginn eines jeden Abschnitts wird jeder Monat in Person dargestellt. In der Mitte sind Szenen oder Personen zu sehen, die mit den Jahreszeiten, Festen oder landwirtschaftlichen Tätigkeiten in Verbindung stehen, und am Ende wird das jedem Monat entsprechende Tierkreiszeichen dargestellt.  Drei Kreuze wurden dem Relief hinzugefügt, um die Darstellung zu weihen. 

Auf der gleichen Seite befinden sich eine archaische weibliche Figur, der ein Kreuzrelief hinzugefügt wurde, Reliefs mit Vögeln (z. B. Pfauen) und Schlangen, ein Relief mit Löwen, hellenistische Epikranen, Sphinxe und geflügelte Tiere, die Schlangen zertreten und Baumfrüchte fressen. 

An der Südseite der Kirche, über dem Türsturz, ist ein Relief mit der Prozession der Eleusinischen Mysterien zu sehen. Es gibt auch Reliefs mit Kruzifixornamenten, Gesimse, einige mit Inschriften. Auf einem Gesims kann man die folgende Inschrift lesen: HERACLEON SOHN DES HERACLEON VON KIFISSIA DER DOROTHEA VOM GESCHLECHT MYRRINOUS TOCHTER". Von besonderem Interesse sind die Intarsienfelder, von denen eines einen Adler zeigt, der einen Hasen fängt, eine Darstellung des Sieges des Christen über seine Leidenschaften. 

An der Ostseite ist eine Darstellung von zwei archaischen Figuren eingemauert, die Dreifüsse halten, mit einem Schild, auf dem ein Löwe einen Hirsch verschlingt, einem Schild mit Kreuzen und Blumenschmuck, einem Schild mit einem Adler und  einem Schild mit einem Kreuz und Pfauen. 

Auf der Nordseite schließlich kann man seine Aufmerksamkeit auf einen antiken Grabstein mit zwei weiblichen Figuren und einem Kreuz zwischen ihnen richten, der später geschnitzt wurde. Die Dekoration setzt sich mit Schildern, Vogelreliefs und einer archaischen Tafel fort, die einen nackten Satyr zeigt, der von zwei Kreuzen flankiert wird, um die Darstellung zu weihen.

Informationen

Mehr

Datierung: 
Ende des 12.Jhs

Periode: 
Byzantinische Periode

Feiertag: 
15. Dezember

Erzbistum: 
Erzbistum Athen

Schutzträger: 
Ephorie für Altertümer von Athen

Adresse: 
Mitropoleos Pl., Plaka

Zugang: 
Metro Monastiraki / Syntagma

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