Historische Tempel
Im Zentrum Athens, in Ermou-Straße, in der mit Geschäften vollen Straße der Hauptstadt befindet sich eins der wichtigsten Monumente der byzantinischen Architektur, die Kirche Isodia tis Theotokou (Mariä Tempelgang).
Die Kirche ist mit dem Namen Kapnikarea bekannt, der wahrscheinlich aus dem Beruf seines Stifters, eines Steuereintreibers für Tabakwaren stammt. Unter anderen Namen treffen wir auch den Namen Kamoucharea, der aus dem kostbaren byzantinischen Seidenstoff "Kamouchas" stammt, der in naheliegenden Werkstätten hergestellt wurde.
Die erste Kirche wurde etwa nach dem Jahr 1050 auf einem antikem Tempel gebaut, der Athene oder Dimitra geweiht war.
Architektonisch ist die Kirche eine komplexe Kreuzkuppelkirche. Auf der Nordseite wurde kurz nach seinem Bau die Kapelle Heilige Varvara gebaut. Auf der Westseite und beide Kirchen entlang stand eine offene Arkade, die später, als die Kirche an die Athener Universität im Jahr 1934 überging, in Außennarthex umgewandelt wurde. Am Südeingang des Außennarthex steht ein Portikus, das sich auf Säulen stützt und von dem 12. Jahrhundert datiert.
Die Kirche war nach dem sogennanten mittelbyzantinischen, mit Stein eingeschlossenen System gebaut. Im unteren Teil der Wände bilden die Steine Kreuze. In den Fugen der Süd- und Westseite gibt es geringe Muster der charakteristischen Dekoration, die die erste rechtwinklige arabische Schrift nachahmt. Sehr interessant ist die Tatsache, dass in die Wände der Kirche antike und frühchristliche Skulpturen eingebaut sind. Die Kuppel ist nach dem "Athener" Stil gebaut, sie ist achtseitig mit Säulen an den Ecken und einbogige Fenster. Im Innenraum stützt sich die Kuppel auf vier antike Säulen mit römischen Kapitelln.
Besonders interessant sind auch die Fresken der Hauptkirche und des dreiteligen Heiligen Bemas. Die Fresken gehören zum byzantinischen Stil, der in die neugriechische Heiligenbildmalerei der wichtige griechsischer Literat und Maler Fotis Kontoglou einführte. 1942 malt Kontoglou Platytera an den Bogen der Kirche. Dieses Fresko ist auch das erste monumentale Werk des Künstlers. Die Dekoration der Kirche wurde im Jahr 1955 mit dem Beitrag seiner Mitarbeiter vollendet. Die Fresken des mit Bogen bedeckten Narthex und des Außennarthex folgen dem Stil der Westlichen Kunst. Sie sind Werk eines unbekannten Künstlers und wurden um das Jahr 1900 gemachte. Die Mosaikdarstellung der Muttergottes mit Kind auf der Hand (Panagia Vrefokratousa) im Portikus wurde von Elli Voila im Jahr 1936 hergestellt.
Die Geschichte der Kirche ist sehr bewegt. Während des Befreiungskampfes der Griechen wurde die Kirhce in Mitleidenschaften gezogen, genau wie die meisten Monumente Athens. 1834 läufte sie Gefahr, abgerissen zu werden, da der bayerische Architekt Leon von Klenze, der zuständig für die Anlage der neuen griechischen Hauptstadt war, Ermou-Straße als eine einheitliche, ohne Hindernisse Straße gestalten möchte. Das Monument wurde von dem Eingriff des bayerischen Königs Ludwig, Vaters des jungen griechischen Königs Otto gerettet. Dieselbe Gefahr läufte die Kirche auch im Jahr 1863. Diesmal aber wurde sie dank des heftigen Widerstands des Metropoliten Athens gerettet.
Informationen
Mehr
Datierung:
11. Jahrhundert
Periode:
Byzantinische Periode
Erzbistum:
Erzbistum Athen
Schutzträger:
Nationale & Kapodistrische Universität von Athen
Adresse:
Ermou, Historisches Zentrum
Zugang:
Zu Fuss - Metro: Monastiraki / Syntagma